Das Social Media Marketing (SMM) ist ein Teil des Online-Marketing und umfasst die strategische Planung und operative Nutzung Sozialer Medien, um Marketingziele zu erreichen. Besonderer Kernpunkt von SMM ist die Interaktion der Nutzer mit den Werbeinhalten und Werbeformen. Oftmals ist sogenanntes Virales Marketing, d.h. die Verbreitung von Marketingbotschaften einer Marke durch Weitergabe zwischen Nutzern in ihren persönlichen sozialen Gruppen, eng damit verknüpft. Zu den sozialen Medien gehören die bekannten sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter und auch unbekanntere, kleine Nischen-Communities.

Besonderheiten des Social Media Marketing

  • Social Listening/Monitoring: Am Anfang jeder erfolgreichen Social Media Strategie steht die systematische Analyse der jeweiligen Zielgruppe. Ein zentraler Bestandteil dieses Social Monitoring ist das Zuhören im Netz – das sogenannte Social Listening. Dies umfasst das Verfolgen ("Tracken") aller relevanten Social Media Plattformen und das Sammeln und Auswerten von relevanten Kommentaren oder Erwähnungen (Mentions) in Blogs, Foren und Newsseiten im Internet.
  • Zielgruppenwerbung „Just in Time“: Bei umfassender Kenntnis des Nutzerverhaltens und der Nutzerinteraktionen ist es theoretisch möglich, auf Trends in Sozialen Medien während ihrer Entstehung mit Social Media Management aktiv einzuwirken. Dazu beobachtet ein Unternehmen seine Zielgruppe in den Sozialen Medien und analysiert deren Wünsche, Bedürfnisse und Stimmungen (Social Monitoring). Daraus entwickelt das Unternehmen dann (fast) in Echtzeit den passenden Content und passende Dienstleistungen für die Zielgruppe. Um die damit verbundenen schnellen Marketing-Prozesse im Unternehmen zu beherrschen, ist der Einsatz agiler Methoden aus dem Produktmanagement im Marketing (Agile Marketing) hier extrem vorteilhaft.

Welche Sozialen Netzwerke gibt es? Was macht sie aus?

  • Facebook: Das wohl größte Soziale Netzwerk derzeit ist Facebook - mit weit über 1,5 Milliarden Nutzern weltweit. Das Design und die Struktur dieser Plattform lädt die Nutzer offensiv dazu ein, ihre Interessen und Vorlieben öffentlich zu machen. Damit bietet Facebook eine massive Datenbasis für Werbetreibende. Insbesondere lassen sich Facebook Ads sehr genau auf bestimmte Zielgruppen eingrenzen.
  • Twitter: Der Kurznachrichtendienst Twitter erlaubt es, Nachrichten („Tweets“) mit 140 Zeichen per #Hashtag zu kennzeichnen und im Twitter-Netzwerk zu verbreiten. Sucheingaben mit Hashtag liefern dem Nutzer alle Nachrichten zu diesem Hashtag. Sucht man also nach #InboundMarketing, erhält man in der Folge alle Nachrichten, die diesen Hashtag haben direkt nach ihrer Veröffentlichung im eigenen Stream von Meldungen. Twitter hat sich in der Vergangenheit mehrfach als das ideale Netzwerk für virale Kampagnen erwiesen, d.h. dort werden Inhalte blitzschnell bei hoher Relevanz und Resonanz unter den Nutzern selbst stark geteilt und verbreitet.
  • Xing: Xing ist ein deutsches Soziales Netzwerk für berufliche Kontakte aller Art. Die im Jahr 2003 entstandene Plattform Xing (vormals OpenBC) hat im deutschsprachigen Raum ca. 10 Millionen Nutzer. Xing startete als Kontaktplattform zwischen einzelnen Nutzern und hat sich zur universellen Begegnungs- und Rekrutierungs-Plattform für das Middle Management entwickelt. Soziale Interaktionen werden nicht nur zwischen einzelnen Teilnehmern aufgebaut. Auch die zahlreichen Nutzergruppen/Communities bieten eine gezielte Anlaufstelle für Themen und interessierte Nutzerkreise.
  • LinkedIn: Das internationale Pendant zu Xing ist LinkedIn. Allerdings legt LinkedIn einen deutlichen Schwerpunkt auf das Verbreiten von Social Content durch seine Nutzer, um ihren eigenen sozialen Status (Social Proof) zu stärken. Wie in einem Facebook-Stream empfängt man den geposteten Content anderer Nutzer aus dem eigenen Umfeld und kann diese Nachrichten und Content-Angebote selbst "liken" und verbreiten. LinkedIn bietet hervorragende Möglichkeiten, sich im B2B-Marketing als Themenführer und Thought Leader zu positionieren. Dieses Potenzial hat LinkedIn vor einiger Zeit entdeckt und promotet das Thema Thought Leadership aktiv auf seiner Plattform.

Wie hoch ist der Nutzen der Sozialen Medien für Unternehmen?

Soziale Netzwerke dienen dazu, eine soziale, also persönliche Beziehung zu Kunden herzustellen. In Sozialen Netzwerken können Sie sehr stark Botschaften emotionalisieren, auch wenn Ihr Unternehmen sonst wenig Emotionen verkauft. Nutzen Sie z.B. Bilder, um Ihr Team, Ihre Produktion oder Ihr Unternehmen vorzustellen. Menschen sind von Natur aus neugierig und möchten gerne einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Wie viel Zeit sollte ich für mein Social Media Marketing in der Woche einplanen?

Social Media Management bedeutet real-time Marketing. Timing ist alles. Mit ein paar Stunden pro Woche ist es also nicht getan. Man muss nicht nur über seine Produkte, sondern auch über das aktuelle Tagesgeschehen gut informiert sein, um gutes Social Media Marketing - insbesondere auf Facebook - betreiben zu können.

Wie lange dauert es, bis ich erste Ergebnisse sehen kann?

Das Engagement in den Sozialen Medien ist ein Prozess, der Zeit braucht. Erst wenn man einige Zeit und einige Inhalte veröffentlicht hat und die User sich für diese Inhalte interessieren, können sichtbare Erfolge erzielt werden.

Für welche Unternehmen ist Social Media Marketing relevant?

Grundsätzlich gilt: Jedes Unternehmen sollte sich mit dem Thema Social Media befassen. Es ist wichtig herauszufinden, inwiefern die eigene Zielgruppe Soziale Medien nutzt und ob der angebotene Content oder die Dienstleistungen in den sozialen Medien besprochen werden. Hier sollten Sie nach Keywords zu Ihrem Angebot suchen und sich in die Kommunikation zu diesem Keywords aktiv einbringen.

Stellt sich heraus, dass Ihr Content Angebot in den Sozialen Medien besprochen wird, müssen Sie die Entscheidung treffen, ob Sie sich zu Wort melden wollen - und damit Social Media Marketing aktiv betreiben möchten.

Bei dieser Einschätzung helfen Ihnen die folgenden Fragen:

  • Wird Ihr Angebot häufig thematisiert?
  • Können und wollen Sie die Diskussionen durch Ihre Informationen beeinflussen?
  • Hebt sich ihr Content Angebot von dem der Wettbewerber ab?
  • Können Sie durch den Dialog in Sozialen Medien sogar Kunden gewinnen oder bestehende Kunden binden?